Videokunstsingabend von und mit annette hollywood
03. November 2016 um 20:30 Uhr
Seit mehreren Jahren singt annette hollywood lovesongs aus dem gesamten Spektrum der Popmusik zu ARTSONGS um. Die umgewidmeten Texte werfen ein neues Licht auf unser Verhältnis zur Kunst, wobei Kunst und Liebe mitunter ungewohnte Entsprechungen oder Gegensätze zu zeigen scheinen: „ART HURTS, art scars, art wounds and marks, any heart, not tough…“
Was zunächst als ironische Brechung erscheint, ist leidenschaftliche Hommage an die Kunst und macht zugleich den Pop-Song zum reflexiven Medium: von „Art is a battlefield“ bis „I am a Woman in Art“ oder „The Power of Art“ stellt sich in jedem Song aufs Neue die Frage, wie es eigentlich um die Kunst und ihre ProtagonistInnen steht.
annette hollywood setzt sich kritisch und humorvoll mit der medialen Repräsentation von Kunst, Identitäts- und Geschlechterkonzepten sowie mit Ressourcen- und Aufmerksamkeitsverteilung auseinander. Durch performative und aktivistische Aneignungsstrategien, die pop- und subkulturelle Phänomene aufgreifen, entstehen Dekonstruktionen massenmedialer Formate und Diskurse und damit neue Sichtweisen. Die sozialen, strukturellen und ökonomischen Bedingungen von Kunstproduktion und Diskurs heute, Prozesse der Produktion von künstlerischer Identität, Autorschaft und Stereotypen werden dabei ebenso erforscht wie Ökonomien, Strukturbedingungen und Teilhabemechanismen.
Die medienübergreifende Vorgehensweise führt zu einer Breite künstlerischer Ausdrucks- und interdisziplinärer Erzählformen in annette hollywoods Werk, in dem sich Formate wie Video, Installation, Performance, Skulptur und Sound verbinden.
annette hollywood hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, wie ein Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds, einen Preis der Deutschen Filmkritik und ein Stipendium am Deutschen Studienzentrum in Venedig.